Mittwoch, 23. Dezember 2009

Eine neue Schwester, ein Auto namens "Susi" und die Story vom Weihnachtsbaum ★*•

★*•  Santa Claus hat es dieses Jahr gut mit mir gemeint! ★*•


Zarah meine neue "Sissi"


Passend zu meinem vorherigen Blogeintrag habe ich eine neue Schwester bekommen. Sie schwarz ich weiß. Wow. Manchmal spielt das Leben doch echt verrückt. Zarah kommt aus New York, schreibt gerade ein Buch, will ihren Doktor in Literatur machen, genießt es in leeren Cafés versteckt in einer Ecke zu lesen, ist das extreme Gegenteil von mir, aber eines verbindet uns: Die spontane angst freie Lust zu leben. Wir leben sie auf total unterschiedlicher Weise: Sie beobachtet die Welt aus ihrer stillen Ecke im Café, ich von der lebendigen Bar aus, beide sehen wir die gleichen Menschen, nur aus einer anderen Perspektive und stellen fest es macht keinen Unterschied. Danke an Mom and Dad die meine eine neue "Sissi" adoptiert haben. Zarah ist echt ein Geschenk :-)
Mom und Dad, wir werden Weihnachten wie versprochen zusammen unter unserem Christmas Tree verbringen, werden Weihnachtslieder singen (dank Mimi) und sogar in die Nachtmesse gehen ... wow und das mitten in Afrika.

Sistas for Life
Ja, nun zu unserem Christmastree: Wie versprochen, für meine 5 Freunde, die morgen aus Deutschland ankommen (ich freue mich wie ne Schneekönigin), habe ich mich auf die Suche nach einem Baum gemacht. Und die "SUCHE" meine ich ernst. Emma (meine crazy Mitbewohnerin aus Zimbabwe), ich und meine neues Auto "Susi" the beetle.

Start 9Uhr morgens, Emma aus dem Bett schmeißen, rein in den Beetle, ratter ratter und los gehts. Wir fuhren von einem zum anderen Ende der Stadt, kein Baum weit und breit. Und nun? Ist es zu früh morgens für das Leben in Afrika oder sind alle Bäume ausverkauft - kann das sein? Nach 1,5 Stunden endlich wohooooooooo Bäume, na wohl eher Büsche, in Sicht. Die Freude war so GROß, dass wir uns natürlich auch gleich den größten Baum ausgesucht haben. Arme "Susi", also rein in den Beetle mit dem Baum. Und nun, wo sitzen wir? Irgendwie haben wir uns zwischen die Zweige gequält, kein angenehmes Gefühl mit Nadeln im Nacken...los kanns gehen. Ratter, ratter, ratt...... "Susi" sprang nicht mehr an. "Was ist los Susi, gefällt Dir unser Baum nicht, braves Baby, komm spring an!" Nichts ging mehr. "Susi" streikte. Was nun? Wieder raus aus dem Beetle, was für ein Akt...ahhhh Emma und ich fangen an den Baum und Weihnachten jetzt schon zu verfluchen, das kann ja heiter werden! Und dann kam ER, der rettende Engel (Lalo, wir haben recht, es gibt Engel!). Ein Automechaniker direkt vom Himmel gesandt. Ein Handgriff und "Susi" lief in Höchstform. Also heim, und nun da steht er unser Weihnachtsbaum, unser ganzer Stolz. Ach freue ich mich wenn Mimi, Susi, Alex, Domi und Chrischi ihn morgen bestaunen. Und nun wisst ihr auch was für Strapazen ich auf mich nahm :-) NUR FÜR EUCH! Aber das habe ich gerne gemacht!



Emma, ich und unser TREE



Emma, Susi und der Weihnachtsbaum

Nun zu "Susi", sie ist mein neues Babe. Ach bin ich verliebt in meinen kleinen Beetle. Also habe ich gleich mal meine neue Sissi Zarah, Cal und Jemaine eingepackt und wir haben einen Family Trip nach Blauberg gestartet. Mit Angst im Rücken haben sich die 2 Männer in meine "Susi" gewagt, Zarah war ganz cool, liegt wohl im Geschlecht der Frau :-)

Ein schönes Ende eines anstrengenden :-) Tages, mit Strandspaziergang, Kitern zu schauen (liebe Toni habe Dir ganz besondere Gedanken in den Wind geschickt), lecker Mojito, Shisha, Pizza zum halben Preis, Träumen und tollen Gesprächen ... Zeit die so wertvoll ist.


My new baby "Susi" the Beetle




Let's go - back on the raod again!


Family Trip: me, Zarah, Jemaine und Cal

Hat da etwa jemand Angst???



Ganz cool auf der Rückbank, the ghetto kids :-)




Blauberg Beach - mein Lieblingsplatz



★*• Moments ★*•












Mittwoch, 16. Dezember 2009

★*• warum bist du schwarz und ich weiß ★*•

Warum bist du schwarz und ich weiß ?


Es wird mal wieder an der Zeit Euch mit Lesestoff und neuen Bilder zu versorgen. Die Zeit vergeht hier viel zu schnell und es hat sich in den letzten Wochen sehr vieles getan.


Gute sechs Wochen bin ich nun hier auf dem schwarzen Kontinent und es fühlt sich an als ob ich nie weg war. Vor genau einem Jahr war ich hier mit Toni, Öli und Phili im Urlaub, ein begrenzte Zeit, Holidayfeeling, Zeit des Luxus mit Euros in der Tasche – ja nun lebe ich hier. Viele Gedanken gehen mit seitdem durch den Kopf: Warum bin ich weiß und nicht schwarz? Warum bin ich in Deutschland geboren und nicht irgendwo anders auf der Welt? Warum dreht sich bei uns alles um finanzielle Sicherheit, Rentenversicherung und Zukunft planen? Wer sagt, dass man mit fast 30 Panik bekommen muss weil die biologische Uhr tickt? Warum kann man nicht einfach im Jetzt leben, ist das so falsch?

Ich habe das Leben hier auf mich wirken lassen, habe die Menschen beobachtet und auch nach ihrem Leben gefragt (hab ja den besten Job dazu an der Bar). Mir fiel auf, dass die Menschen hier immer ein Lächeln für einen haben, dass hier eine Freundlichkeit untereinander herrscht, die mir als Deutsche manchmal sogar peinlich ist, dass das Wort STRESS hier nicht existiert. Wie machen die Menschen das? Man würde denken die haben genug Geld, die müssen sich um nichts Sorgen machen und Leben unter der Sonne wie King Käse. Aber genau das Gegenteil herrscht hier. Die meisten haben 3 Jobs, arbeiten 6-7 Tage die Woche, haben keine Sicherheit was ihre Zukunft anbelangt- ja aber Sie nehmen sich Zeit. Sie nehmen sich JEDEN Tag Zeit ein Stückchen zu leben. Es lohnt sich hier nicht zu sparen, da es darum geht, genug Geld im Monat heim zu bringen um die Rechnungen zu zahlen. Rentenversicherung, Bausparvertrag oder Lebensversicherung, diese Worte existieren hier nicht. Wer weiss was morgen ist, vielleicht lebt man schon garnciht mehr. genießenDie Menschen hier leben wirklich im Jetzt und sie genießen jede freie Minute. Man lernt hier schnell dass man nicht viel Geld braucht um Glücklich und Zufrieden zu sein. Man lernt hier das man Zeit braucht, Zeit für Familie, für Freunde und für die Natur. Es kostet nichts abends am Strand zu sitzen und den Sonnenuntergang anzusehen, morgens auf den Lions Head zu klettern und die Stadt erwachen zu sehen oder einfach nur vor dem Tafelberg zu stehen und Mutter Natur zu bestaunen und es kostet vor allem nichts mit Menschen einfach nur Zeit zu verbringen. Klar ist es schön wenn man ein bisschen was hat um sich mal lecker Sushi zu gönnen, oder eine Sunset Champagner Cruise zu machen oder einfach mal einen leckeren Cocktail in Camps Bay zu schlürfen...aber dafür sind auch immer ein paar Rand übrig irgendwie und ab und zu. Manchmal denke ich mir, dass die Menschen die ihr Leben lang immer nur an die Zukunft denken, an die Sicherheit an das GUTE Leben dass man dann irgendwann mal haben wird, dass diese Menschen verpassen zu Leben. Bringt es wirklich mehr Sicherheit immer alles zu planen? Was passiert wenn der Plan auf einmal nicht funktioniert oder was dazwischen kommt? PANIK!

Ich habe hier in der kurzen Zeit viele Eindrücke und intensive Momente erleben dürfen. Ich habe das Glück weiße sowohl auch schwarze Südafrikaner als Freunde zu haben. Beide geben mir einen Einblick in ihr Leben, ein Leben das sich im großen und ganzen nicht viel unterscheidet, nicht in unsere Generation und nicht in der Gesellschaftseben in der ich mich bewege.

Die letzten 10 Tage waren meine Eltern zu Besuch, für mich eine Zeit vor der ich Angst hatte: WA sagen Sie zu meinem Leben hier? Wie nehmen Sie mein Umfeld, die Menschen die mich umgeben und prägen wahr? Was sagen Sie zu meinem Traum hier sesshaft zu werden?

Nun blicke ich auf die Zeit zurück und mir schießen wirklich Tränen in die Augen. Ich habe meinen Eltern MEIN Afrika gezeigt, habe Sie komplett in mein Leben hier integriert, was schon damit anfing ich sie in die wie mein dad jetzt sagen würde in die „hippi Kommune“ Ashanti Lodge einquartiert habe. Es war eine emotional sehr intensive Zeit - für mich persönlich eine der schönsten und entspann testen Zeiten die ich mit meinen Eltern geteilt habe. Ich habe meinen dad noch nie so entspannt, offen und lustig erlebt. Meine mom noch nie so unvoreingenommen was Frauen oder Freundinnen meinerseits anbelangen und auch Männern an meiner Seite :-). Es war einfach ein tolle Zeit und am wichtigsten für mich, dass sich meine Eltern darauf eingelassen haben. Danke mom and dad, dass ihr nicht versucht habt mich zu überzeugen, dass ihr mir das Beste gewünscht habt und mich sogar unterstützt meinen Traum hier zu leben. Es gab viele Momente wo ich das saß und so stolz auf meine Eltern war. Dank Ihnen und natürlich auch meinen Freunden zu Hause bin ich das was ich heute bin. Domi würde jetzt sagen, nein Veri, dass bist Du weil du dich mit dir auseinandergesetzt hast und täglich aufs neue hinterfragst und an dir arbeitest. Ach Domi, wie vermisse ich unsere Gespräche, bist ein Schatz!

Es gibt Menschen die träumen erst gar nicht, weil das mit der Realität nichts zu tun hat, dann gibt es Menschen die träumen ihr Leben lang und dann gibt es Menschen die leben ihre Träume.

Das heißt natürlich nicht dass der Traum in Erfüllung geht, aber nur wenn man versucht weiß man ob es sich gelohnt hat zu träumen- ich versuche es und ich versuche es hart – und wenn es eine schafft ihren Traum zu leben, dann die Veri :-)

Was würde Bob Marley jetzt singen: „… don't worry about a thing, every little thing is gonna be alright...“
Ein paar Updates zu meinem Leben:
★*• wohne nun in einem tollen Haus mit 2 anderen Mädels, direkt beim Stadion, 5 min zum Meer mit Garten und Terrasse

★*• arbeite immer noch für 13 Rand (1 Euro) die Stunde in der „Hippie Kommune“ Ashanti Lodge

★*• werde nächstes Jahr intensiver ins „private tutoring“ einsteigen

★*• weiß inzwischen die Antwort auf meine Frage warum ich weiß und nicht schwarz bin

★*• kann nun meine Hüften sexy zu Hip Hop schwingen

★*• kann Schokoladenkuchen backen

★*• und fahre ab nächste Woche einen WV Beatle

Ein kleines Zwischenspiel (wie Tiziano Terzani jetzt schreiben würde):


Vertieft in die Worte, Formulierungen und Gedanken die ich zu ordnen versuche um sie auf meinem Blog niederzuschreiben klingelt es an meiner Haustür. Erwarte ich jemanden? „Hello“ rufe ich über die Veranda, niemand antwortet. Es klingelt noch einmal. Ich gehe runter an das Gate um zu schauen wer da ist. Ich öffne die Tür und eine schwarze Frau steht vor mir. Der erste Gedanke der mir durch den Kopf schiesst „dodgie“, sie fängt an Ihre Geschichte zu erzählen...ich erwische mich beim Gedanken daran einfach die Tür zu zu machen und zu sagen „ sorry I am busy, I don't buy anything“ - STOP! Was schreibe ich da gerade in meinem Blog von sich Zeit nehmen, alright Veri dann nehm Sie dir auch egal wer da vor dir steht, jeder Mensch ist Zeit wert. Sie erzählt mir, dass sie eine 6jährige Tochter hat, nicht zu übersehen nur eine Hand die sie bewegen kann und Sie verkauft handmade Ledergeldbeutel. Ich höre zu, Gedanken schwirren durch meinen Kopf, und nun? Ich schaue mir die Geldbeutel an, ich muss sagen, echt sehr schönes und vorallem kreatives Design. „ How much is one?“ frage ich sie. „50 Rand“. Wieder kreisen sich die Gedanken in meinem Kopf, 50 Rand – umgerechnet knappe 5 Euro – nicht viel Geld, aber für die Verhältnisse hier schon! Ich überlege „50 Rand, dafür muss ich 4 Stunden arbeiten“, was nun. „Sorry I don't have cash here in the house“ wäre die einfache Antwort gewesen, ich hätte das Tor geschlossen und hätte die Frau nie wieder gesehen. „Wait a moment“ antworte ich ihr, gehe hoch ins Haus, schaue in meine Geldbörse und sehe 120 Rand, mein letztes Geld in cash. Ich überlege kurz, heute abend ist Rosas Geburstag, wir wollen doch alle zusammen was trinekn und essen gehen. Was nun? Ich nehme die 100 Rand aus meiner Geldbörse gehe zum Schrank schnappe eine Packung Gummibärchen (gerade frisch von meinen Eltern hierher geschippert bekommen) gehe wieder runter an das Gate öffne und da steht Sie lacht mich an. „I take two and Merry Christmas the gummibears are for your daughter!“ Sie schaut mich geschockt an, Ihr kommen die Tränen, sie umarmt mich und sagt nur „God bless you, god bless you!“

Ich schließe das Tor, gehe die Treppen zu meinem Zimmer hoch und fühle diese Wärme um mein Herz – I am white she is black – zusammen sind wir AFRIKA und so sollte es sein.


Aloha he meine Lieben, genießt die Weihnachtsfeiertage, rutscht mir gut ins Neue Jahr und NEHMT EUCH ZEIT!!!  Eure Veri


my new home







daddy santa claus

World Cup: Final Draft


Stellenbosch with mom and dad


Sunset Champaign Cruise






beautiful Cape Town








Ausflug nach Frenchhoek



Hugenotten Denkmal

Wine tasting und lekka lunch mit Mom and Dad



Ashanti mein 2. Zuhause

Jemaine, me, Cal = we are all AFRICA


Larissa (Österreich), mein Barchica + Haim (Israel), auch ein Übergesiedelter

My Matti Boy, mein Roomi für 6 Wochen und mein Herzel

Edith (Holland), zusammen schaffen wir es babe


schwarz-weiß > Farbe spielt da keine Rolle

Freitag, 6. November 2009

AFRICA - HERE I AM



Die warmen Sonnenstrahlen lachen mich an meiner großen Fensterscheibe im Kumasi Cafe an, es ist halb neun Uhr und wie jeden Morgen trinke ich hier meinen leckeren Cafe Latte und schaue zu wie das Ashanti Hostel so langsam aufwacht. Ja seit 2 Wochen bin ich nun hier … stopp ... ein kaltes Schaudern fährt mir über den Rücken. Heute genau vor 2 Wochen bin ich hier in Kapstadt gelandet, mittlerweile mit ZWEI riesigen Rucksäcken, 8 Kilo Übergepäck und zwei Tagen nicht geschlafen, da 10 Stunden Stoppover in Abu Dabi. Der kalte Schauder auf meinem Rücken ist wieder verschwunden und ich spüre die warmen Sonnenstrahlen, einfach a perfect morning.


So sah es vor 2 Wochen nicht auch. Voller Euphorie, „ja endlich am Ziel – yes here I am Africa“ kam ich bis zum Immigrationoffice und keinen Schritt weiter. „Good morning madame“ klang es noch freundlich aus meinem Munde und ich streckte der big Mamma hinter dem Schalter meinen Reisepass mit einem dicken Lächeln entgegen. Sie schaute mich ernst an und dann kam auch schon der Satz, den ich befürchtet hatte mir entgegen „Where is your return ticket to Germany“. Natürlich hatte ich kein Rückflugticket nach Deutschland, da ich ja nicht plante so schnell wieder in die Heimat zurück zufliegen. Ich wusste aber auch, dass die Einreisebedingungen in Südafrika sehr streng sind und dass man „offiziell“ nur 90 Tage und MIT Rückflugticket ins Land darf. Keine Diskussion war möglich, also ging ich leicht geknickt zum Ticket Office um mir dort ein Rückflugticket zu kaufen, eine andere Wahl hatte ich nicht, es war nichts zu verhandeln mit der big Mamma. Am ticket office angekommen, saß da ein farbiger mich nett anlächelnder junger Herr … „hat can I do for you darling?“ … ach diese Worte klangen wir Balsam für mein Herz. Ich widerte meine Chance, und manchmal ist es doch gar nicht so schlecht ein „kleines blondes Mädchen“ mit einem „großen Lächeln“ zu sein. Also setzte ich alle Energie ein, die ich noch hatte, nach 30 Stunden Flug, lächelte ihn an, erzähle ihm ich sei Lehrerin (was ja stimmt) und will verschiedene Schulen hier in Südafrika besuchen um mein Wissen und mein Erfahrungshorizont zu erweitern. Ich glaube das Lächeln kam an und meine Verzweiflung auch, er tippte ein paar Sachen in seinen PC und schwuppdiwupp hatte ich ein Rückflugticket nach Abu Dabi – was natürlich nur ein falsches Ticket war, um die big Mamma am Immigrationoffice zufrieden zu stellen. Es war als ob mir jemanden einen Engel geschickt hätte, am liebsten wäre ich über den Schalter gehüpft und hätte diesen Mann einen dicken Schmatzer auf die Backe gedrückt, aber ich dachte mir, ich sollte lieber für nicht zu viel Aufsehen sorgen, nicht in meiner noch ungeklärten Lage. Zurück bei big Mamma, ein ernster Blick und ich hatte den Stempel im Pass.

WOHOOO, mit Tränen in den Augen betrat ich endlich Südafrikanischen Boden.

Die Fahrt vom Flughafen bis zum Ashanti Hostel, meinem alten und neuen Zuhause, nahm ich wie in Trance wahr. Ich war total aufgeregt, rutschte von einer Po backe auf die andere, wieder schossen mir Tränen in die Augen als der Tafelberg sich vor mir aufbaute...rechts von mir das Meer – tief durch atmen Verena, ja nun bin ich hier in meinem Traum Südafrika.

Hier im Hostel wurde ich so herzlich empfangen, es gab viele Knuddelsessions und vor allem gab es viel zu erzählen. Es fühle sich an als ob ich nie weg war, und man beachte es lagen 10 Monate Warten auf diesen Moment hinter mir.

Freitag morgen angekommen, mittags gleich mit Cal (mein bester privater Local Touri/Clubguide) nach Camps Bay, rein in die Fluten, von 32 Grad Meerwasser in Thailand, zu 13 Grad Wasser hier...brrr das härtet ab.

Am Samstag konnte ich dann gleich in meinem neuen Job anfangen und seitdem arbeite ich auch fast jeden Tag hier im Kumasi Cafe an der Bar. Ein super lockerer Job, genau mein Fall. Man hat viel mit Leuten zu tun, ist mitten im Leben, gute Musik, gechillte Atmosphäre und so einige verrückte Parties die ich schon miterleben durfte...und man beachte nebenher verdiene ich noch Geld. Naja Geld kann man es nicht wirklich nennen. Ich bekomme hier Kost und Lodgie umsonst, und einen Stundenlohn von 13 Rand (was 1 Euro ist). Aber was die Bezahlung hier in Südafrika anbelangt darf man nicht mehr erwarten. Hier geht es nicht darum viel Geld zu verdienen, nein, bei den meisten Leuten geht es darum ihre Rechnungen zu bezahlen und einfach zu leben. Dieses Lebensgefühl hier ist einfach unbeschreiblich, die Stadt und die Leute haben soviel Vibe. Man bekommt immer in Lächeln entgegen, abends sitzen die Leute draußen beim Sundowner Cocktail oder einem kühlen Savana (beliebter Cider hier) und es ist eine Dankbarkeit zu spüren einfach nur hier leben zu dürfen.

Ja sich diesem „way of living“ anzupassen ist mir nicht allzu schwer gefallen und nun bin ich seit 2 Wochen hier und es fühlt sich einfach so an als ob meine Seele angekommen ist.

Noch ein für mich sehr beeindruckendes Erlebnis, dass ich hier miterleben durfte:

Ein meiner sehr engen Freunde hier, Jemaine, ist ein sogenannter „coloured“ und ich hatte die Ehre ihn letzten Sonntag auf sein Familienfest begleiten zu dürfen. Ihr könnt Euch vorstellen, big family, alle farbig und ich mit meinen blonden Haaren mittendrin. Die kleinen kiddies haben mich erstmal ganz skeptisch begutachtet, mit wem kommt denn da Onkel Jemaine … ja aber eine halbe Stunde später saß ich schon mittendrin mir lauter Schulbüchern und es wurde gelesen gelesen und gelesen … das Herzen der Lehrerin kommt halt doch immer wieder durch.

Wir haben dort von morgens bis abends verbracht und Jemaine hat mich schon vor gewarnt, „there will be a lot of food“, klar hab ich mir gedacht, wie bei uns halt … nein ihr könnt Euch die Mengen an Essen nicht vorstellen, Wahnsinn … ich wurde gemästet, muss aber sagen hat auch super lecker geschmeckt. Es war ein wundervoller Tag, die Familie hat mich so herzlich empfangen, es wurde so viel gelacht und so viel geredet, es wurde gebetet und natürlich gegessen. Es war so schön zu sehen wie dankbar alle waren zusammen zu kommen, dass es ihnen so gut geht und wie sehr sie das alles schätzen. Ich wurde mit Fragen bombardiert und wurde gleich mal zum Family Camping im neuen Jahr eingeladen...wow ein Tag den man als Tourist nie erleben würde, ein Tag der mir wieder bewusst gemacht hat, dass es die richtige Entscheidung war hier leben zu wollen, nicht für immer, aber für eine Zeit lang.
Heute werde ich mir ein paar WG's anschauen, obwohl ich mich hier im Ashanti sehr wohl fühle. Die Lichter kette hängt, die Hängematte auch und vor der Tür der Swimmingpool, was will man mehr. Ich teile mir gerade mein Zimmer mit einer verrückten Holländerin, 38, und einem handsome Zimbabwer, 26.
HERE I AM AFRICA … 2 Wochen in denen schon so viel passiert ist, vom Spinnenbiss und einem Tag Krankenhaus am Kortisontropf, einem fantastischen Wailers Concert (Bob Marley is alive), einer Halloweenparty, einer Hip Hop Party mit mir als einziger Weißen die komisch ihre Hüften geschwungen hat, einer Pumpkinsuppe Kochsession für die ganzen Mitarbeiter hier und unzählige kleine Momente der Zufriedenheit.
Die letzten Worte, die ich Euch an diesem schönen Freitag morgen gerne mitgeben will:

„Don't dream your life, live your dreams“.
 

Cal and me in Camps Bay


My dream car

Mein neuer Arbeitsplatz

Larissa, meine nice bar chic aus Österreich

My Home : meine Hängematte

Mein Pool :-)

Eine coole Partynacht mit surfer dudes aus Durban

Jemaine und ich beim Pumkin carven

Victor , unser Poolboy


Crazy Cousins: Grant and Jemaine


Halloooooween: Patrick und ich

Who is this? Lady Gaga

Devil Meeting